Shohei Ohtani sagt für die WBC-Titelverteidigung Japans zu – wie steht es um Yamamoto und Sasaki?
Im Vorfeld der sechsten Auflage des World Baseball Classic (WBC) im März 2026 sorgt die Zukunft von drei Stars der Los Angeles Dodgers – Shohei Ohtani, Yoshinobu Yamamoto und Roki Sasaki – bereits jetzt für Schlagzeilen in Japan und den USA.
Ohtani machte auf seinem Instagram-Account deutlich, dass er sich darauf freue, „noch einmal für die japanische Nationalmannschaft spielen zu können“, und kündigte damit offiziell an, dass er Japan beim WBC 2026 vertreten wird. Bei Yamamoto und Sasaki ist die Lage dagegen noch offen; die Haltung des Klubs wird häufig so beschrieben, dass man die Teilnahme an sich respektiere, beim Einsatz als Pitcher aber sehr vorsichtig sei.
Ohtani: Teilnahme sicher – aber unklar, ob und wie er pitcht
Ende November erklärte Ohtani in den sozialen Medien, dass er beim WBC 2026 als Mitglied von Samurai Japan antreten will. Internationale Medien und MLB.com berichteten ausführlich darüber und bezeichneten ihn als „Schlüsselfigur für Japans Traum vom Back-to-back-Titel“.
Da sein vollständiges Comeback nach der Operation am rechten Ellenbogen 2024 jedoch noch nicht lange zurückliegt, ist seine Rolle als Two-Way-Player derzeit offen. Viele US-Experten rechnen damit, dass er beim WBC hauptsächlich oder ausschließlich als Schlagmann eingesetzt wird.
| Punkt | Details |
|---|---|
| Turnier | World Baseball Classic 2026 (6. Ausgabe) |
| Zeitraum | 5.–17. März 2026 |
| Austragungsorte | Tokio, Houston, San Juan, Miami |
| Japan | Amtierender Champion (Titel 2023) mit insgesamt drei WBC-Titeln. |
| Shohei Ohtani | Hat seine Teilnahme 2026 offiziell zugesagt (Einsatz als Pitcher oder nur als Hitter noch unklar). |
Beim WBC 2023 führte Ohtani Japan mit einer legendären Szene zum Titel, als er im Finale seinen damaligen Teamkollegen Mike Trout mit einem Strikeout besiegte. Offensiv glänzte er mit einem Schlagdurchschnitt von .435 und einem OPS von 1,345 und wurde zum MVP des Turniers gewählt. Kein Wunder, dass seine Zusage allein als Faktor angesehen wird, der Japans Chancen auf die Titelverteidigung erheblich steigert.
Yamamoto und Sasaki: grundsätzliche Bereitschaft, aber noch keine Entscheidung
Bei Yoshinobu Yamamoto und Roki Sasaki, die ebenfalls bei den Dodgers unter Vertrag stehen, beschreiben verschiedene japanische und US-Medien den Status als „grundsätzlich offen für eine Teilnahme, aber noch ohne endgültige Entscheidung“.
Yamamoto erklärte in einem Interview, er wolle „alles geben, um sich einen Platz im Nationalteam zu verdienen“, betonte aber zugleich, dass er „unter Berücksichtigung seines Körpers und der MLB-Saison sehr sorgfältig entscheiden“ werde. Im Fall von Sasaki sorgt eine längere Verletzungspause in der Saison 2025 für zusätzliche Vorsicht, und es wird darüber berichtet, dass sich die Dodgers auf die Regel berufen könnten, nach der Klubs bei Pitchern mit jüngerer Verletzungshistorie die WBC-Teilnahme einschränken dürfen.
Überblick: Status der drei Dodgers-Stars für den WBC 2026
| Spieler | Team | Status für den WBC 2026 | Rolle als Pitcher |
|---|---|---|---|
| Shohei Ohtani | Los Angeles Dodgers | Hat seine Teilnahme öffentlich zugesagt. | Ein Einsatz als Schlagmann gilt als sehr wahrscheinlich; ob und in welcher Form er pitcht, hängt von der Ellenbogenheilung ab. |
| Yoshinobu Yamamoto | Los Angeles Dodgers | Will „das Nationalteam anvisieren“, die endgültige Entscheidung steht aber noch aus; der Klub sorgt sich um die MLB-Saison. | Mögliche Teilnahme unter strengen Pitch-Count- und Einsatzabstands-Beschränkungen. |
| Roki Sasaki | Los Angeles Dodgers | Aufgrund von Verletzungsproblemen 2025 ist selbst seine grundsätzliche Teilnahme unsicher; der Klub könnte die Freigabe verweigern. | Es werden Szenarien von „kein Einsatz als Pitcher“ bis hin zu „kompletter Verzicht auf den WBC“ diskutiert. |
Die wahre Haltung der Dodgers: Spielen ja, aber möglichst nicht auf dem Mound
Dodgers-Manager Dave Roberts sagte bei Medienauftritten in Japan, „dass die endgültige Entscheidung bei den Spielern liege, man sie aber in bestmöglichem Zustand für die Saison sehen wolle“. Offiziell gibt sich die Organisation damit als Befürworter der Spielerwünsche.
Gleichzeitig berichten US-Medien, die Dodgers würden es bevorzugen, wenn alle drei beim WBC nicht pitchen, und im Fall Sasaki könne der Klub eine Teilnahme sogar komplett blockieren. Beobachter gehen zudem davon aus, dass der „Wunschplan“ der Dodgers bei Ohtani darin besteht, ihn als Hitter auflaufen zu lassen, aber jegliche zusätzliche Belastung als Pitcher zu vermeiden.
Turnierformat und Ausgangslage für Samurai Japan
Der WBC 2026 wird erneut mit 20 Nationen ausgetragen. Japan bestreitet die Vorrundenspiele (Gruppe C) im Tokyo Dome, einem der vier Austragungsorte neben Houston, San Juan und Miami.
| Turnier | Jahr | Austragungsorte | Japan-Ergebnis |
|---|---|---|---|
| 1. WBC | 2006 | USA, weitere | Champion |
| 2. WBC | 2009 | USA, weitere | Champion |
| 3. WBC | 2013 | USA, weitere | Halbfinale |
| 4. WBC | 2017 | USA, weitere | Halbfinale |
| 5. WBC | 2023 | Tokio, Miami | Champion (dritter Titel) |
| 6. WBC | 2026 | Tokio, Houston, San Juan, Miami | Japan tritt als Titelverteidiger an |
Der Zeitplan sieht vor:
- 5.–10. März: Vorrunde an den verschiedenen Spielorten
- 13.–14. März: Viertelfinals in Houston und Miami
- 15.–17. März: Halbfinals und Finale in Miami
Ein Hauptkritikpunkt der MLB-Klubs ist, dass das WBC-Finale nur rund eine Woche bis zehn Tage vor dem Opening Day stattfindet – mit entsprechendem Risiko, dass Schlüssel-Pitcher die reguläre Saison nicht im Idealzustand beginnen.
Social-Media-Reaktionen auf Ohtanis Zusage
Auf X und anderen Plattformen kamen die Reaktionen prompt. FOX Sports und andere große Medien berichteten in Echtzeit, während Dodgers-nahe Accounts das Spannungsfeld zwischen Ohtanis Wunsch, für Japan anzutreten, und dem Sicherheitsbedürfnis des Klubs hervorhoben.
„Shohei Ohtani announced he will represent Samurai Japan in the 2026 World Baseball Classic.“
Dodgers Nation zitierte zudem Aussagen von Dave Roberts, der deutlich gemacht hatte, dass er sich eigentlich gewünscht habe, Ohtani, Sasaki und Yamamoto würden auf das Turnier verzichten – gleichzeitig aber anerkannte, dass Ohtani seine Entscheidung getroffen hat.
Kolumne: Gehört der WBC den Nationalteams oder den Klubs?
Die Diskussionen rund um den WBC drehen sich seit jeher um das Spannungsfeld zwischen „Stolz im Nationaltrikot“ und „wirtschaftlicher Vernunft der MLB-Organisationen“.
- Ist es verantwortbar, einen Superstar mit einem Vertrag in dreistelliger Millionenhöhe in einem kurzen Turnier direkt vor der Saison voll zu belasten?
- Gleichzeitig bekommen Spieler nur wenige Chancen im Leben, ihr Land auf einer globalen Bühne zu repräsentieren.
- Fans wünschen sich Heldengeschichten beim WBC, fürchten aber auch Verletzungen, die die gesamte MLB-Saison verändern könnten.
Mit Ohtanis Zusage hat Samurai Japan einen zentralen Anker im Lineup und in der Kabine sicher. Doch je nachdem, wofür sich Yamamoto, Sasaki und andere Stars wie Munetaka Murakami oder Kazuma Okamoto – die ebenfalls mit einem MLB-Wechsel in Verbindung gebracht werden – entscheiden, könnte die Titelverteidigung auch unter dem Vorzeichen beginnen, dass wichtige Stützen fehlen.
Eine einzige „richtige“ Antwort gibt es nicht. MLB-Klubs, die eine 162-Spiele-Saison managen müssen, Nationalspieler, die die Erwartungen eines Landes tragen, und Fans, die jeden Pitch vor dem Bildschirm verfolgen, blicken aus unterschiedlichen Winkeln auf den WBC.
Nachdem Ohtani gesagt hat „Ich bin dabei“, bleibt die Frage, wer im März 2026 mit ihm im Tokyo Dome auf dem Feld stehen wird. Auf diese Antwort zu warten – und darüber zu diskutieren, wie man die Interessen von Klubs, Nationalteams und Spielern in Einklang bringt – ist letztlich selbst ein Teil dessen, wie wir den WBC als Fans erleben.
