NPB Active Draft: Zweite Runde für „Freigabe-Teilnahmen“ geöffnet – was die Regeländerung wirklich bezweckt

NPB

2025年12月4日

Zweite Runde des Active Draft für „Freigabe-Teilnahmen“ geöffnet – was die NPB mit der Regeländerung erreichen will

Am 3. Dezember 2025 gab die Nippon Professional Baseball (NPB) bekannt, dass sie die Regelung für die zweite Runde des Active Draft 2025, der am 9. Dezember stattfindet, überarbeitet und präzisiert hat. Künftig können Klubs auch dann an Runde 2 teilnehmen, wenn sie selbst gar keinen Spieler ziehen möchten – sie können also ausschließlich mit dem Ziel einsteigen, eigene Spieler zur Verfügung zu stellen.

Motomi Hoshina, Leiter der Regelabteilung der NPB, erklärte, man habe auf Forderungen der japanischen Spielergewerkschaft (JPBPA) reagiert und wolle „ein Format schaffen, das es allen zwölf Klubs ermöglicht, ihre jeweiligen Bedürfnisse einzubringen, damit so viele Transfers wie möglich zustande kommen.“ Auch Gewerkschaftspräsident Tsubasa Aizawa begrüßte die Änderung als „einen Schritt zu mehr abgeschlossenen Wechseln“.

Was genau ändert sich? Vorher/Nachher beim Regelwerk zur zweiten Runde

Der Kernpunkt ist, dass Teilnahmeberechtigung und „Haltung“ der Klubs in Runde 2 nun klar geregelt sind. Bisher durften nur Teams teilnehmen, die tatsächlich einen Spieler ziehen wollten. Ab 2025 können auch jene Klubs mitmachen, die selbst nicht draften, aber Spieler aktiv anbieten möchten.

PunktAlte Regel (–2024)Neue Regel (ab 2025)
Teilnahmebedingungen Runde 2 Nur Klubs, die dem Vorsitzenden vorab eine „Zug-Absicht“ gemeldet hatten, konnten teilnehmen. Nach Ende der ersten Runde muss jeder Klub per E-Mail eine von drei Optionen melden:
A: „Teilnahme (Zug-Absicht)“
B: „Teilnahme (keine Zug-Absicht)“
C: „Keine Teilnahme“.
Teilnahme nur zur Freigabe In der Praxis kaum vorgesehen und im Regelwerk nicht ausdrücklich erwähnt. Klubs können Option B „Teilnahme (keine Zug-Absicht)“ wählen und ausschließlich teilnehmen, um eigene Spieler anderen Teams anzubieten.
Bilanz von Runde 2 In den Jahren 2022 und 2023 gab es keine Zweitrunden-Picks, 2024 wählte nur Hiroshima in Runde 2. Ziel ist es, durch eine leichtere Nutzbarkeit der zweiten Runde mehr Transfers zu ermöglichen.

Praktisch bedeutet das, dass es in Runde 2 nun drei klar definierte Haltungen gibt:

  • Klubs, die jemanden verpflichten wollen: A „Teilnahme (Zug-Absicht)“
  • Klubs, die vor allem Spieler abgeben wollen: B „Teilnahme (keine Zug-Absicht)“
  • Klubs, die weder holen noch abgeben möchten: C „Keine Teilnahme“

Auf Basis dieser Meldungen kann die Draft-Leitung eine zweite Runde planen, die Zu- und Abgänge flexibel kombiniert.

Was ist der Active Draft überhaupt? Ein kurzer Rückblick mit Beispielen

Der Active Draft wurde im Dezember 2022 eingeführt, um Transfers von Spielern mit geringen Einsatzchancen zu beleben. Aus Listen, die jeder Klub einreicht, müssen andere Teams mindestens einen Spieler auswählen. Dieses System hat in nur drei Jahren mehrere Erfolgsgeschichten von Profis hervorgebracht, die in einem neuen Umfeld durchgestartet sind.

JahrWichtige PicksZielklubLeistungen nach dem Wechsel
2022 Kotaro Otake (LHP) SoftBank → Hanshin Holte in der Folgesaison 12 Siege und trug maßgeblich zu Meisterschaft und Japan-Series-Titel von Hanshin bei.
2022 Seiya Hosokawa (OF) DeNA → Chunichi Schlug über 20 Home Runs und etablierte sich als Schlagmann im Lineup-Zentrum.
2022 Rui Okoye (OF) Rakuten → Yomiuri Erhöhte seine Einsätze im ersten Team und wurde als Pinch Runner, Defensivspezialist und gelegentlicher Starter eingesetzt.
2023–24 Mehrere Pitcher und Positionsspieler Verschiedene Klubs Halbten, Lücken im Bullpen zu schließen, das Infield breiter aufzustellen und gezielte Verstärkungen zu realisieren.

Gleichzeitig wurde die zweite Runde bislang kaum genutzt: Auf dem Papier existierte sie, in der Praxis blieb sie ein „schlafender“ Teil des Systems. Die jetzige Präzisierung des Regelwerks kann als Versuch verstanden werden, diese zweite Spur endlich in Bewegung zu bringen.

Sicht der Spielergewerkschaft: „Jeder zusätzliche Transfer ist wichtig“

Die japanische Spielergewerkschaft hat sich von Anfang an für eine aktivere Nutzung des Drafts eingesetzt. Ihre wichtigsten Ziele sind:

  • Mehr Spieler, die tatsächlich den Klub wechseln können.
  • Weniger Profis, die jahrelang ohne echte Einsatzchance „geparkt“ werden.
  • Bessere Unterstützung für die Karriereentwicklung von jungen und etablierten Spielern.

Auch wenn es zu anderen Themen – etwa einem Tie-Break-System in der Farm League – kritische Stimmen gab, wurde die Klarstellung zur zweiten Runde als „Schritt hin zu mehr abgeschlossenen Transfers“ positiv bewertet. In dieser Frage zeigen sich die Interessen von Klubs und Spielern ausnahmsweise in dieselbe Richtung gerichtet.

Reaktionen auf X und YouTube

Auf Social Media folgten schnell Reaktionen. Tageszeitungen wie Daily Sports Online meldeten die Regeländerung als Eilmeldung und betonten, die NPB wolle „die Bedürfnisse aller zwölf Klubs nutzen“ und „die Zahl der abgeschlossenen Fälle erhöhen“.

„NPB überarbeitet die Regeln, um die zweite Runde des Active Draft zu erweitern – ‚wir wollen so viele Fälle wie möglich zustande bringen‘.“

@Daily_Online auf X

Beliebte Baseball-Analysten fassten auf X die neuen Vorgaben und den Zeitplan des Drafts zusammen, während YouTube-Kanäle analysierten, welche Spielertypen durch eine flexiblere zweite Runde besonders in Bewegung geraten könnten.

Trotzdem: Der Active Draft ist keine „Wunderwaffe“

Selbst mit einer offeneren zweiten Runde wird der Active Draft nicht wie von Zauberhand alle Probleme der Kaderplanung lösen. Es bleiben Realitäten wie:

  • Klubs, die bestimmte Spieler ungern an direkte Konkurrenten verlieren, sie aber auch nicht einfach entlassen möchten.
  • Profis, die trotz geringer Einsatzzeiten lieber im vertrauten Umfeld bleiben.
  • Rahmenbedingungen wie Gehalt, Rolle im Team oder familiäre Situation, die sich nicht auf die Formel „mehr Spielzeit“ reduzieren lassen.

Der Active Draft ist ein zusätzliches Instrument, um Transfers zu erleichtern – kein System, das automatisch alle Beteiligten glücklich macht. Die Beispiele von Spielern, die ohne dieses Instrument vielleicht bis zum 30. Lebensjahr Bankdrücker geblieben wären, zeigen jedoch deutlich das Potenzial.

Spannend wird sein, ob die klarer gefasste zweite Runde künftig diejenigen besser zusammenbringt, die

  • „noch einmal eine echte Chance“ suchen,
  • und die Klubs, die „noch einen rechtshändigen Reliever“ oder „einen vielseitigen Infielder“ brauchen.

Wenn am 9. Dezember der Active Draft 2025 steigt, lohnt sich daher ein Blick nicht nur auf die gezogenen Namen, sondern auch darauf, mit welcher Haltung – A, B oder C – die zwölf Klubs in Runde 2 gehen und was das über ihre wahren Absichten verrät.