NPB prüft Anpassung der Climax-Series-Vorteile: Wie viel Gewicht soll die Hauptrunde haben?

NPB

2025年12月1日

NPB nimmt die Climax Series ins Visier – wie stark soll die Hauptrunde in die Playoffs hineinwirken?

Am 1. Dezember kam in Tokio das Exekutivkomitee der Nippon Professional Baseball (NPB) zusammen, dem Vertreter der Liga und aller zwölf Klubs angehören. Erstmals stand eine umfassende Überprüfung des Formats der Climax Series (CS) als zentraler Tagesordnungspunkt auf dem Programm. Im Fokus steht dabei vor allem die Frage, ob der Meister der Hauptrunde in der Final Stage weiterhin einen fixen Vorsprung von einem Sieg behalten soll.

Tomoharu Inoue, Direktor der Tohoku Rakuten Golden Eagles und Präsident der Pacific League, erklärte, man müsse „spätestens bis zur Vorstandssitzung im März zu einem Ergebnis kommen“, falls Änderungen bereits zur kommenden Saison greifen sollen. Man sei auf der Suche nach „einem Modus, den die Fans nachvollziehen können, etwa über Kriterien wie Siegquoten oder Spieleabstand“.

Warum gerade jetzt? Spannungsfeld zwischen Saisonleistung und K.-o.-Dramatik

Im Kern geht es um die seit Jahren schwelende Frage, wie sich der Wert einer 143 Spiele langen Hauptrunde mit der Attraktivität kurzer Playoffserien vereinbaren lässt.

  • Selbst wenn der Meister der Hauptrunde einen großen Vorsprung auf den Zweiten herausspielt, bleibt der Bonus in der Final Stage auf „einen Sieg“ begrenzt.
  • Ein drittplatziertes Team kann auch mit einer Bilanz unter .500 in die CS einziehen.
  • Wenn ein Außenseiter aus Rang zwei oder drei in kurzer Serie durchmarschiert, wird schnell gefragt: „Was war dann die Hauptrunde wert?“

In der Saison 2025 gewann Hanshin die Central League mit 13 Spielen Vorsprung auf DeNA, in der Pacific League lag SoftBank am Ende 4,5 Spiele vor Nippon-Ham. Solche „Alleingänge“ haben den Ruf lauter werden lassen, die CS-Vorteile stärker an der Saisonleistung auszurichten.

Die Abschlusstabellen 2025 zeigen die Lücke zwischen Platz eins und den Verfolgern

Ein Blick auf die Abschlusstabellen 2025 (jeweils die Top drei) verdeutlicht das Problem. Die Daten stammen aus offiziellen NPB- und Klubangaben.

Central League – Top 3 (2025)

PlatzTeamSpieleWLTWin %GB
1Hanshin Tigers14385544.612
2Yokohama DeNA BayStars14371666.51813.0
3Yomiuri Giants14370694.50415.0

Pacific League – Top 3 (2025)

PlatzTeamSpieleWLTWin %GB
1Fukuoka SoftBank Hawks14387524.626
2Hokkaido Nippon-Ham Fighters14383573.5934.5
3Orix Buffaloes14374663.52913.5

Die Zahlen machen deutlich: Zwischen einem Team, das sich über Monate deutlich absetzt, und dem Herausforderer klafft eine erhebliche Lücke. Wie viel davon sollte sich in einer maximal sechsspielen Finalserie widerspiegeln? Genau darum geht es in der aktuellen Debatte.

Status quo: „ein Sieg Vorsprung“ plus vollständiger Heimvorteil für den Meister

Derzeit ist das Climax-Series-Format (Stand Saison 2025) wie folgt geregelt:

PhasePaarungAnzahl SpieleAufstiegsregelHeimrecht
First Stage 2. vs. 3. der Hauptrunde Best of three Das Team mit zwei Siegen (Unentschieden zählen nicht) zieht in die Final Stage ein. Alle Spiele beim Zweitplatzierten.
Final Stage 1. (Meister) vs. Sieger der First Stage Maximal 6 Spiele Der Meister startet mit einem Sieg Vorsprung; wer inklusive dieses Bonus zuerst vier Siege erreicht, steht in der Japan Series. Alle Spiele beim Meister der Hauptrunde.

Der Meister beginnt die Serie also „mit 1:0“ und hat durchgehend Heimrecht. Trotzdem gab es in der Vergangenheit Fälle, in denen sich ein Drittplatzierter bis in die Japan Series vorkämpfte – jedes Mal ein Anlass für Diskussionen darüber, ob der Bonus zu schwach, zu stark oder angemessen ist.

Diskutierte Modelle: dynamischer Vorteil und Anpassung der Serienlänge

Konkrete Regeländerungen wurden in der jüngsten Sitzung noch nicht beschlossen, wohl aber eine Richtung für die weitere Diskussion: Welche Kennzahlen sollen bei der Gestaltung eines etwaigen Zusatzvorteils herangezogen werden?

Sammelt man Vorschläge von Experten und ehemaligen Profis, tauchen vor allem folgende Varianten auf:

  • Spieleabstands-Modell: Beispiel: Liegt der Abstand zwischen Platz eins und zwei bei zehn Spielen oder mehr, startet der Meister mit zwei Siegen Vorsprung; bei fünf bis neun Spielen mit einem; darunter bleibt es beim bisherigen System.
  • Siegquoten-Modell: Beispiel: Erreicht der Meister eine Quote von .600 oder höher, während der Herausforderer um .500 liegt, wird der Vorteil entsprechend verstärkt.
  • Verkürzte Serie: Die Final Stage bleibt beim einen Sieg Bonus, wird aber auf eine Best-of-five-Serie reduziert, um die Varianz zu begrenzen.

Demgegenüber stehen Klubs, die am Status quo festhalten wollen. Sie fürchten, dass ein zu großer Vorteil der Hauptrunden-Ersten die Spannung nimmt und die CS wie eine reine Formsache wirken lässt.

Radikalere Ideen – etwa, Teams mit negativer Bilanz grundsätzlich aus der CS auszuschließen – gehören derzeit ausdrücklich nicht zu den ernsthaft verhandelten Optionen.

CS und Japan Series 2025 im Rückblick: Perspektive aus Social Media

Die Diskussion um das Format wird auch von den Ereignissen der Saison 2025 geprägt. In jenem Jahr trafen Hanshin und SoftBank, jeweils Meister ihrer Liga, in der Japan Series aufeinander; SoftBank setzte sich mit 4:1 durch.

Auf X und YouTube rückten die offiziellen NPB-Kanäle die Highlights des fünften Spiels in den Fokus und zeichneten den Weg der beiden Teams vom Frühjahr bis zum Showdown nach. Ob solche Geschichten als „logische Krönung eines dominanten Meisters“ oder als „weiteres Kurzturnier“ wahrgenommen werden, beeinflusst wiederum die Sicht auf die CS-Struktur.

Kolumne: Wie lässt sich die Bedeutung der Hauptrunde bewahren?

Seit Einführung der Climax Series begleitet der Wettbewerb eine Grundfrage: Wird der Wert des Meistertitels der Hauptrunde durch die Playoffs verwässert?

  • Welchen „Bonus“ sollte ein Team erhalten, das mit einer Siegquote über .600 und zweistelligem Spieleabstand Erster wird?
  • Wenn es im CS kaum noch Überraschungen gibt, verliert das Format dann nicht an Reiz?
  • Wie oft soll ein drittplatziertes Team bis in die Japan Series durchmarschieren können, bevor Fans den Eindruck gewinnen, die Hauptrunde sei entwertet?

Dass die NPB und alle zwölf Klubs nun offen erklären, man prüfe Änderungen „auch mit Blick auf die kommende Saison“, zeigt: Die Climax Series ist in eine Phase eingetreten, in der Reformen nicht mehr Tabu sind, sondern ernsthaft abgewogen werden.

Das Ziel muss am Ende sein, eine Form zu finden, in der der über Monate starke Meister angemessen belohnt wird – ohne die Unberechenbarkeit und den dramaturgischen Reiz zu opfern, die die Fans jedes Jahr aufs Neue in den Herbst ziehen.